Land Vorarlberg startet die Kampagne „SicherLicht“

In der dunklen Jahreszeit steigern schlechte Witterungs- und Sichtverhältnisse das Risiko für Verkehrsunfälle. Besonders gefährdet sind junge Verkehrsteilnehmer:innen, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind. Land Vorarlberg, Kuratorium für Verkehrssicherheit, ÖAMTC, Polizei, Radlobby Vorarlberg, der Radfachhandel und Sicheres Vorarlberg starten daher im Herbst 2021 gemeinsam die Kampagne „SicherLicht“ und initiieren eine Kreativwettbewerb für Kinder und Jugendliche.

22.09.2021

Auf Vorarlbergs Straßen verunglücken pro Jahr im Durchschnitt 2.359 Personen. 26 Prozent davon bei Dämmerung oder Dunkelheit. Bei Kindern und Jugendlichen liegt dieser Prozentsatz noch deutlich höher. Jeder dritte Unfall mit Kindern und Jugendlichen passiert bei schlechten Sichtverhältnissen.

 „Zwischen 2016 und 2020 sind 3.890 Kinder und Jugendliche auf Vorarlbergbergs Straßen verunglückt. In 1.270 Fällen spielten schlechte Sicht und Dunkelheit eine Rolle“, erklärt Mobilitätslandesrat Johannes Rauch und betont: „Jeder einzelne dieser Unfälle ist einer zu viel!“ Entscheidend für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sind gut beleuchtete Straßen, Aufmerksamkeit und Konzentration der Autofahrer:innen. Wichtig ist aber auch, dass gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer:innen im Dunkeln sichtbar sind.Aktuelle Beobachtungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit zeigen: Jedes vierte Kind ist zu dunkel gekleidet. Und je älter ein Kind wird, desto weniger ist es mit Reflektoren ausgestattet. Diese können jedoch mitunter lebenswichtig sein. Wer sich sichtbar kleidet, reduziert das Risiko eines Unfalles um fast 50 Prozent. „Mit der Kampagne ‚SicherLicht‘ wollen wir Bewusstsein dafür wecken, wie wichtig es ist, sich sichtbar zu machen, und im Besonderen über die richtige Beleuchtung und Bekleidung für Radfahrerinnen und Radfahrer informieren“, betont Landesrat Johannes Rauch.

Sichtbarkeit im Dunkeln kann Leben retten
Die Monate Oktober bis Jänner mit ihren kurzen Tagen und langen Nächten sind am gefährlichsten. Denn bei Dämmerung und Dunkelheit nimmt die Fähigkeit des menschlichen Auges, Dinge wahrzunehmen, erheblich ab. 70 Prozent der Menschen sehen bei Nacht schlecht.
Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit erklärt dazu: „Fußgänger:innen oder Radfahrer:innen mit reflektierender Kleidung sind bei Abblendlicht von Autofahrer:innen bereits aus 140 Meter Entfernung deutlich zu erkennen, dunkel gekleidet hingegen erst aus 20 bis 30 Metern. Gleichzeitig ist es ein Irrtum zu glauben, dass man von Fahrzeuglenker:innen wahrgenommen wird, nur weil man selbst das hell beleuchtete Fahrzeug gut erkennen kann und sich sichtbar fühlt.“ Daher plädiert der Verkehrsexperte für helle Kleidung und reflektierende Elemente an Kleidung, Schultaschen und Fahrrädern.

So viel Licht ist Pflicht beim Fahrrad
Fahrräder benötigen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) eine umfangreiche Beleuchtung. Vorne müssen die Scheinwerfer weiß sein und dürfen nicht blinken. Hinten sind rote Scheinwerfer erlaubt, die auch blinken dürfen. „Praktisch sind fest verbaute Lichter mit Nabendynamo, weil diese nicht vergessen werden können“, sagt Anna Schwerzler-Nigg, Fahrradbeauftragte des Landes Vorarlberg. Alternativ können Stecklichter am Fahrrad angebracht werden. Aber Achtung: Eine Stirnlampe gilt nicht als Fahrradbeleuchtung. „Das ist oftmals nicht bekannt“, warnt Anna Schwerzler-Nigg. Darüber hinaus schreibt die StVO Rückstrahler (vorne weiß und hinten rot), jeweils zwei gelbe Katzenaugen (alternativ Speichenreflektoren oder Reflektorstreifen am Rad) sowie Pedalreflektoren vor.

Kreativwettbewerb „SicherLicht“
„In erster Linie sollte das Fahrrad gut beleuchtet sein. Zusätzlichen Schutz bietet aber auch die Sichtbarkeit der Radfahrerinnen und Radfahrer selbst“, betont Anna Schwerzler-Nigg. „Unser Ziel ist es, dass vor allem Kinder und Jugendliche in der dunkleren Jahreszeit sichtbarer werden.“
Während Kindergarten- und Volksschulkinder noch gerne Warnwesten oder reflektierende Schärpen tragen, nimmt diese Bereitschaft bei den über 10-Jährigen deutlich ab. „Wir laden daher Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren ein, uns zu zeigen, wie man sich auf kreative und coole Art und Weise sichtbar machen kann.“

Zur Verfügung stehen 10.000 reflektierende „SicherLicht“-Bänder, die ideenreich eingesetzt werden können: als Schnürsenkel, als Haarschmuck, als Applikation auf der Kleidung – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ein Inspirationsvideo gibt Einblick, wie vielfältig einsetzbar die Bänder sind. „Insgesamt 15 Kilometer reflektierendes Band werden hoffentlich schon bald auf Vorarlbergs Straßen für mehr Sicherheit sorgen“, freut sich Anna Schwerzler-Nigg auf eine rege Teilnahme und viele Ideen, die zum Nachmachen einladen.

•    Bestellt werden können die Bänder ab sofort auf der „SicherLicht“ Plattform des Landes Vorarlberg (www.vorarlberg.at/sicherlicht).
•    Von 1. Oktober bis 30. November können Fotos oder Videos der eigenen Ideen auf www.vorarlberg.at/sicherlicht eingereicht werden.
•    Eine Jury prämiert die besten Einreichungen Anfang Dezember.
•    Am Wettbewerb teilnehmen können sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen.

Alle Informationen zum Wettbewerb „SicherLicht“ unter www.vorarlberg.at/sicherlicht.

Kreativwettbewerb „SicherLicht“
Von 01.10. bis 30.11.2021
Bring dich mit dem „SicherLicht“-Reflektorband zum Leuchten!
Reflektorband bestellen, deine Idee auf einem Foto oder in einem Video festhalten und bis 30.11. unter www.vorarlberg.at/sicherlicht einreichen.

Mitmachen und gewinnen!
•    Einen professionellen Videodreh mit deiner „Sicherlicht“ Idee. Du bist hautnah dabei und arbeitest an der Produktion mit.
•    Einen Kletterworkshop in der Kletterhalle Dornbirn für dich und 5 weitere Freund:innen - zur Verfügung gestellt von Sicheres Vorarlberg. Drei Stunden lang könnt ihr gemeinsam und unter Anleitung eines Kletterführers erste Klettererfahrung sammeln.
•    10 praktische Sets für Radfahrer:innen mit Bike-Rucksack, Alu-Trinkflasche, Flickzeug, Sonnenbrille, Schulkalender und Regenschutz für den Sattel – zur Verfügung gestellt vom ÖAMTC.

Teilnehmen können Gruppen wie auch Einzelpersonen. Eine Initiative des Landes Vorarlberg mit Unterstützung von: Kuratorium für Verkehrssicherheit, ÖAMTC, Sicheres Vorarlberg, Polizei, Radlobby Vorarlberg und Radfachhandel