Seit Anfang August ist der fünfte Bus mit Abbiegeassistenzsystem in Vorarlberg unterwegs. Diese helfen dem Buslenker/der Buslenkerin Fahrradfahrer:innen und Fußgänger:innen im Straßenverkehr besser zu erkennen.
Die Techniker bei Nutzfahrzeuge Haubner in Lustenau sind guter Dinge: Die neue Bordtechnik ist im neuen Bus des Landbus Bregenzerwald eingebaut und abgesehen von ein paar Schwierigkeiten mit der Durchsage der Haltestellen klappt es schon ganz rund. Erst vor einigen Tagen ist der neue MAN-Bus aus der Türkei geliefert worden, und wenn alles weiter so gut funktioniert, kann der Geschäftsführer von Schedlerbus den Bus schon in zwei Tagen in den Bregenzerwald überführen. Neben der neuen Bordtechnik, zu der unter anderem auch neue Bildschirme gehören, die die genauen Anschlüsse aufzeigen, bietet der Bus ein weiteres Novum: Er wird der Erste im Bregenzerwald sein, der mit einem Abbiegeassistenten ausgerüstet ist. „Der Abbiegeassistent macht eine gute Werbung für den öffentlichen Verkehr und zeigt: Der Landbus Bregenzerwald setzt auf Sicherheit“, ist Bertram Schedler überzeugt.
Toter Winkel trotz Spiegel oft nur schwer einsehbar
Der Abbiegeassistent sorgt nun mit einer Kamera hinten rechts am Fahrzeug des Landbusses Bregenzerwald dafür, dass der Lenker oder die Lenkerin davor gewarnt wird, wenn sich Fahrradfahrer:innen oder Fußgänger:innen vor dem Fahrzeug oder im toten Winkel befinden. Als toter Winkel werden jene Außenbereiche von Fahrzeugen genannt, die auch trotz Spiegel nur schwer einsehbar sind. Die Kamera registriert nun in einem Rechteck von sechs Metern Länge vom vorderen Stoßfänger und 2,5 Meter von jeder Fahrzeugseite jede/n, der größer als 1.10 Meter und zwischen null und 70 km/h schnell ist. Der Fahrzeuglenker/Die Fahrzeuglenkerin wird dann durch visuelle und akustische Signale aufmerksam gemacht und gewarnt. Empfangen kann er/sie die Signale auf einem kleinen schwarzen Gerät im Cockpit und an der Vordertüre. „Ein Piepsen ist nur bei Gefahr im toten Winkel oder generell bei Kollisionsgefahr wahrnehmbar. Daneben zeigen die Geräte die erlaubte Geschwindigkeit an“, erklärt der Geschäftsführer von Schedlerbus. Die Geschwindigkeitsbegrenzungsanzeige informiert den Fahrer/die Fahrerin und alarmiert, wenn die zulässige Geschwindigkeit überschritten wird.
Fünf Busse mit Abbiegeassistenzsystem in Vorarlberg unterwegs
Der Bus des Landbus Bregenzerwald ist der fünfte Bus in Vorarlberg, der mit einem Abbiegeassistenten unterwegs ist. Bischof Reisen in Wolfurt hat seit April 2020 einen Bus und der Stadtbus Dornbirn seit Mitte 2020 drei Busse mit Abbiegeassistenten im Einsatz. „Das Warnsystem bietet zusätzliche Sicherheit im Straßenverkehr“, erklärt Andreas Refenner, der Geschäftsführer von Rheintalbus, dessen Busse in Dornbirn unterwegs sind. „Gerade in der Stadt, wo es viel Verkehr und unterschiedliche Verkehrsteilnehmer:innen gibt, werden die Buslenker:innen optimal unterstützt.“ Gefährliche Situationen, wie das Rechtsabbiegen an Kreuzungen, können so entschärft werden. Es ertöne sofort ein akustisches Signal, wenn sich neben dem Bus ein Fahrradfahrer oder eine Fahrradfahrerin aufhält. Auch der Geschäftsführer von Bischof Reisen, Paul Bischof, ist zufrieden mit dem Abbiegeassistenten. „Ich kann nur Positives berichten. Unsere Buslenker:innen sind begeistert.“
Nach und nach werden alle Vorarlberger Busunternehmen ihre Busse umrüsten müssen: Von 2022 an werden die Assistenzsysteme für Busse und Lkw EU-weit für neue Fahrzeugtypen verpflichtend, für alle neuen Busse und Lkw dann ab 2024.
Der Verkehrsverbund Vorarlberg
Der Verkehrsverbund Vorarlberg vereinigt sämtliche im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs tätigen Unternehmen in Vorarlberg. Die Bestellung der Dienstleistungen erfolgt, koordiniert vom Verkehrsverbund, entweder durch einzelne Kommunen oder durch Gemeindeverbände. Diese beauftragen Busunternehmen (wie etwa Schedlerbus oder Rheintalbus) mit dem Linienbetrieb.