Die Entwicklungen des Radverkehrs in der Rheindelta-Region sowie in Lustenau und Hard in den letzten Jahren sind vorbildlich. Nirgendwo in Vorarlberg treten die Vorarlberger:innen häufiger in die Pedale, im Alltag wie in der Freizeit und liegen mit Spitzenwerten von bis zu 29 Prozent Radanteil an Alltagswegen im Rheindelta weit über dem Landesschnitt von 16 Prozent.
„Weiter so“, meint Landesrat Johannes Rauch: „Gerade im Unteren Rheintal und dem Rheindelta sehen wir ganz klar: Angebot schafft Nachfrage. Wer Radwege baut, erntet höhere Radverkehrsanteile.“ Neben stark frequentierten Highlights für Radausflügler:innen in der Region – wie dem Bodenseeradweg oder den Radwegen entlang des Rheins- , haben die Gemeinden auch breite Angebote für den Alltagsradverkehr geschaffen.
In den letzten Jahren wurden dabei besonders viel über Gemeindegrenzen hinweg gearbeitet und geplant: „Zurecht“, wie Landesrat Rauch meint: „Gemeindeübergreifende, regionale Verbindungen gewinnen auch im Alltagsradverkehr immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt durch den E-Bike- Boom hat sich der Radius der Radfahrenden um einiges erweitert.“ Durchschnittliche Wegelängen mit dem E-Bike belaufen sich laut Mobilitätserhebung 2017 auf 5,1 Kilometer, auch bis 20 Kilometer sind so viele Distanzen noch gut auch im Alltag bewältigbar.
Lückenschluss „Alpla-Radweg“
„Radfahren gehört bei uns einfach dazu und ist für viele selbstverständlich geworden“, so Bürgermeister Kurt Fischer aus Lustenau. „Dafür investieren wir kontinuierlich in der Gemeinde seit vielen Jahren. Gut, dass mit dem Lückenschluss nun auch die Fahrradverbindung zu den Nachbargemeinden wesentlich komfortabler wird.“
Eine dieser gemeindeverbindenden Radrouten konnte 2019 neu eröffnet werden: Mit dem sogenannten „Alpla-Radweg“ wurde ein Lückenschluss zwischen den Gemeinden Hard und Lustenau geschaffen. Die beiden Gemeinden werden auf direktem Weg miteinander verbunden und erschließen zudem auch das Betriebsgebiet, das an der L203 zwischen den beiden Marktgemeinden liegt.
Fortsetzung folgt
Im nächsten Schritt wird nun auch der weiterführende Abschnitt in Richtung Lustenau den Qualitätsstandards einer Landesradroute Alltag angepasst und damit aufgewertet. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Land Vorarlberg sowie den Standortgemeinden Fußach, Höchst und Lustenau konnten Planung und Umsetzung ermöglicht werden. Das Land unterstützt die Gemeinden dabei mit 70 Prozent der Gesamtkosten, die sich auf 445.000 Euro belaufen.
„Wir freuen uns über diesen wichtigen Schritt. Weitere sollen folgen, so planen wir bereits an weiteren Anbindungen zwischen Lustenau und dem Rheindelta, aber auch zu den Hofsteiggemeinden und Dornbirn“, meint auch Bürgermeister Martin Staudinger aus Hard.
Auch Fußach setzt zukünftig auf den weiteren Ausbau des Radverkehrs: „Nur so wird es uns gelingen, dauerhaft zu einer Mobilitätswende zu kommen: Wir müssen den Radverkehr so gestalten, dass er im Alltag zur Selbstverständlichkeit wird, wenn kurze Wege mit dem Fahrrad einfach am schnellsten und unkompliziertesten zurückgelegt werden können,“ führt Bürgermeister Peter Böhler aus.
Ebenso ist der Höchster Bürgermeister Herbert Sparr vom Ausbau der Radinfrastruktur überzeugt: „Die letzten Erhebungen zeigen, dass in Höchst bereits deutlich über 20 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Unsere Arbeit wird hier bestätigt und wir werden weiter aktiv für den Radverkehr arbeiten.“ Auch Landesrat Johannes Rauch bekräftigt: „Es gibt noch viele Pläne in der Region. Wir unterstützen die Gemeinden dabei so gut wir können, besonders die regionale Zusammenarbeit ist uns dabei ein großes Anliegen.“
Ausbau Radroute auf über 900 Meter Länge
Mit dem Spatenstich wird dieser Ausbau der Radroute zwischen der Zufahrtsstraße zur Firma Loacker Recycling und der Bahngasse in Lustenau gestartet. Auf dem ca. 940 Meter langen Abschnitt wird der gesamte Unterbau erneuert und ein Asphaltbelag eingebaut. Die erhaltungsintensive Schotterdecke, welche für den Radverkehr keinen Komfort geboten hat und auch durch vermehrt auftretende Schlaglöcher und Schäden Gefahrenstellen barg, gehört damit der Vergangenheit an.
Ein befestigter Belag bietet dem Radverkehr weniger Rollwiderstand, mehr Komfort und Sicherheit, weniger Schmutz und Staubentwicklung sowie die Möglichkeit eines radfreundlichen Winterdienstes. Aus Naturschutzgründen wird auf eine Beleuchtung des Weges bewusst verzichtet. Durch die erhebliche Steigerung der Ausbauqualität dieser überkommunalen Radroutenverbindung auf der gesamten Strecke wird das Umsteigen auf das Fahrrad auch im Alltag um einiges attraktiver gestaltet.