Ausbau der E-Bus-Flotte in Vorarlberg schreitet voran

Vorarlberg ist als kleines Bundesland wieder einmal großes Vorbild in Sachen klimafreundlicher Mobilität. Seit 2020 sind die ersten E-Busse in Vorarlberg unterwegs, vor rund einem Jahr haben die Elektrobusse der neusten Generation ihren Betrieb aufgenommen und gemeinsam bereits fast 1,7 Millionen Kilometer erfolgreich zurückgelegt. Ermöglicht wird die große Modernisierung der Vorarlberger Busflotte mit der Beschaffung von bis zu 130 emissionsneutralen Elektrobussen inklusive der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur bis Ende 2025 auch durch Bundesförderungen in Höhe von rund 53 Millionen Euro. Nach bisher drei erfolgreich eingereichten Förderprojekten durch den Vorarlberger Verkehrsverbund gab es vor kurzem wieder positive Nachrichten aus Wien mit dem neuerlichen Zuschlag für 16 E-Gelenkbusse. Vorarlberg verfügt damit über die mit Abstand größte E-Bus-Flotte in ganz Österreich.

(c) VVV/matakstudios

„Während viele andere Regionen und Städte noch in der Planung- und Anfangsphase sind, setzen wir schon große Schritte in der Umsetzung. Vorarlberg ist E-Bus-Vorzeigebundesland“, sagt Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. Er unterstreicht die Bedeutung der Förderungen durch den Bund: „Ohne diese wären die Mehrkosten – gerade für unsere kleinen und mittleren Busunternehmen – kaum zu stemmen. Mein Dank geht deswegen an Ministerin Gewessler, die sich hier für entsprechende Mittel eingesetzt hat.“ Mit dem EBIN-Programm werden 80 Prozent der Mehrkosten der Bus-Beschaffung und 40 Prozent der Investitionskosten der dazu notwendigen Ladeinfrastruktur gefördert. „Vorarlberg hat im Rahmen dieser Förderrunde wieder das größte Projekt von allen Bundesländern eingereicht, das macht mich stolz. Mit dem massiven Flottenausbau leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele – insbesondere der Energieautonomiestrategie des Landes – und verbessern gleichzeitig die Luftqualität“, so Landesrat Zadra.

1,7 Mio. km zurückgelegt: Tägliche Belastungsprobe im Betrieb mit Bravour bestanden 
Seit 2020 sind die vier ersten Elektrobusse im Einsatz. Dabei wurden wertvolle Erkenntnisse gesammelt und genutzt, um die nächsten Schritte zum großen Ausbau der Vorarlberger E-Bus-Flotte zu setzen. Seit vergangenen Herbst sind mittlerweile insgesamt 26 neuen Elektrobusse im Unterland, im Bregenzerwald und im Oberen Rheintal unterwegs. Nach einem Jahr zieht der Verkehrsverbund Vorarlberg eine erste und äußerst positive Zwischenbilanz. Die Busse haben bereits fast 1,7 Millionen Kilometer zurückgelegt. Das entspricht der vierfachen Distanz von der Erde zum Mond. Die tägliche Belastungsprobe im Betrieb haben die elektrisch betriebenen Busse bravourös bestanden. 

„Bei der E-Mobilität ist vor allem die entscheidende Frage, wie die Kilometerleistung in der Praxis abseits der Herstellerangaben in den Werbeprospekten tatsächlich ausschaut. Wir sind daher sehr überlegt an die Umstellung herangegangen. Nachdem die Leistung der Busse noch besser als ursprünglich erwartet ist, gehen wir jetzt sehr überzeugt die nächsten Schritte“, bilanziert Verkehrsverbund Vorarlberg Geschäftsführer Christian Hillbrand sehr zufrieden. „Auch das Fahrpersonal und die Fahrgäste haben uns sehr positive Rückmeldungen gegeben. Vor allem die ruhige Fahrweise kommt bei allen gleichermaßen sehr gut an.“ Bis Jahresende werden noch 13 weitere E-Busse klimafreundlich für die Fahrgäste in Vorarlberg unterwegs sein. Bis Ende 2025 sollen dann bis zu 130 Elektrobusse im ganzen Land unterwegs sein.

E-Bus-Ladeinfrastruktur: Rund-um Sorglos-Paket aus Vorarlberg
Basis für die breite Ausrollung der E-Busse in Vorarlberg ist eine zuverlässige Ladeinfrastruktur, die auch rechtzeitig den Betrieb aufnimmt. Für den bevorstehenden, großen Ausbau der E-Bus-Flotte laufen die Planungen und Bauarbeiten für die Ladeinfrastruktur in den Busdepots seitens der illwerke vkw AG bereits auf Hochtouren, die für die Errichtung, Wartung und Servicierung der Ladeinfrastruktur sowie der Energielieferung mit dem „Rundum-Sorglos-Paket“ ein verlässlicher Partner für die jeweiligen Gemeinden, Gemeindeverbände, Verkehrsunternehmen oder den Verkehrsverbund als Betreiber der Vorarlberger Buslinien sind. Gerade für kleinere Busbetreiber ist dieses Rundum-Sorglos-Paket eine große Erleichterung. Insgesamt 47 Ladesäulen an neun Standorten wurden bereits errichtet. 100 weitere Ladepunkte sind noch vorgesehen. Neben den Ladesäulen in den Busdepots wird es auch im öffentlichen Raum bei den Busknotenpunkten Lademöglichkeiten geben – von Wolfurt bis nach Lech.

Abgestimmtes und intelligentes Laden der E-Busse 
Die Ladevorgänge der E-Busse erfolgen automatisiert und aufeinander abgestimmt. Das intelligente Lastmanagementsystem sorgt damit für eine optimale Verteilung der Ladeleistung. Der Ladeplan basiert auf dem Fahrplan und den Einsatzzeiten der Busse und wird neu berechnet, wenn es etwa zu einer unplanmäßigen Verkehrsverzögerung kommt. 

130 E-Busse leisten Klimaschutz wie ein Buchenwald in der Größe der Marktgemeinde Hard 
Der öffentliche Verkehr zählt zu den klimaschonendsten Mobilitätsformen. Mit der Weiterentwicklung auf E-Mobilität wird die Umweltleistung der Öffis weiter erhöht. Allein in den ersten fünf Betriebsjahren legen die 130 E-Busse rund 42,7 Millionen Kilometer zurück und sparen dabei rund 16,2 Millionen Liter Diesel und fast 40.000 Tonnen CO2 ein. Das entspricht in etwa einem Wald mit ausgewachsenen Buchen auf der Fläche der Marktgemeinde Hard, der notwendig wären, um diese große Menge an CO2 zu binden.
 

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