Die E-Mobilität in Vorarlberg nimmt jetzt so richtig Fahrt auf. Die ersten neuen emissionsfreien E-Busse sind im Ländle eingetroffen und auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur hat begonnen. Bis Jahresende werden 14 neue E-Busse auf Vorarlbergs Straßen unterwegs sein und damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele Vorarlbergs leisten. Drei erfolgreiche Förderzusagen des Klimaschutzministeriums ermöglichen die Beschaffung von bis zu 130 E-Bussen bis Ende 2025 mit einer großen Umweltleistung.
„Vorarlberg ist ein kleines Bundesland, aber einer der größten Umsetzer von Klimaschutzprojekten. Mit dem massiven Ausbau der E-Bus-Flotte in den kommenden Jahren erhöhen wir die Umweltleistung der Öffis und verbessern damit auch die Luftqualität im Land“, freut sich Mobilitätslandesrat Daniel Zadra über die Ankunft der neuen E-Busse in Vorarlberg. Seit 2020 sind vier Elektrobusse im Einsatz und konnten dabei wertvolle Erkenntnisse sammeln. Bis Jahresende werden 14 weitere E-Busse emissionsfrei für die Fahrgäste in Vorarlberg unterwegs sein. Insgesamt sind schon 25 weitere Elektrobusse bestellt, weitere Fahrzeugbestellungen sind in Planung.
Förderungen des Klimaschutzministeriums ermöglichen Umstellung auf E-Mobilität
Im Rahmen des Förderprogramms EBIN (Emissionsfreie Busse und Infrastruktur) unterstützt das Klimaschutzministerium Unternehmen bei der Umstellung ihrer Flotten auf emissionsfreie Fahrzeuge. Vorarlberg hat bereits drei Förderzusagen zur Beschaffung von bis zu 130 E-Bussen inkl. der dazugehörigen Ladeinfrastruktur bis Ende 2025 in Höhe von 49 Millionen Euro erhalten. „Das Vorarlberger Busnetz wird von wenigen großen sowie vielen mittleren und kleinen Verkehrsunternehmen betrieben. Für sie ist die Umstellung auf E-Mobilität eine große Herausforderung“, erklärt Verkehrsverbund Vorarlberg Geschäftsführer Christian Hillbrand. „Ohne die Förderungen des Bundes wären die Mehrkosten für den E-Bus-Betrieb kaum zu bewältigen.“ Das EBIN-Programm fördert 80 Prozent der Mehrkosten der Beschaffung der E-Busse und 40 Prozent der Investitionskosten für die dazu notwendige Ladeinfrastruktur.
E-Bus-Ladeinfrastruktur kommt aus Vorarlberg
Basis für die breite Ausrollung der E-Busse in Vorarlberg ist eine zuverlässige Ladeinfrastruktur, die auch rechtzeitig den Betrieb aufnimmt. Den Zuschlag zur Errichtung, Wartung und Servicierung der Ladeinfrastruktur sowie der Energielieferung erhielt nach einem zweistufigen, europaweiten Vergabeverfahren die illwerke vkw AG als Bestbieter. Die jeweiligen Gemeinden, Gemeindeverbände, Verkehrsunternehmen oder der Verkehrsverbund als Betreiber der Vorarlberger Buslinien können die notwendige Infrastruktur bzw. Energieleistung individuell aus der Rahmenvereinbarung aus einer Hand abrufen. Die Ladesäulen, die vorwiegend in den Busdepots errichtet werden, werden vom jeweiligen Betreiber individuell beauftragt.
Ladeinfrastruktur: Rundum-Sorglos-Paket für Busbetreiber
Die illwerke vkw AG bleibt für die Vertragslaufzeit Eigentümerin der Ladeinfrastruktur und übernimmt alle Leistungen von der Planung, über die Errichtung, Inbetriebnahme und Betrieb bis hin zur Energielieferung. „Als verlässlicher Partner können wir gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Vorarlberg und den Vorarlberger Busunternehmen die nachhaltige Mobilitätswende vorantreiben. Unsere langjährige Erfahrung und unser Know-how erlauben uns, maßgeschneiderte Lösungen für die Standorte zu entwickeln und alle nötigen Leistungen aus einer Hand anzubieten“, so Martin Seeberger, Leiter des Geschäftsfelds Versorgung und Dienstleistung der illwerke vkw.
Gerade für kleinere Busbetreiber ist dieses Rundum-Sorglos-Paket eine große Erleichterung. Ein weiterer großer Vorteil der Rahmenvereinbarung: Für die Verkehrsunternehmen entstehen keine hohen Erstinvestitionskosten, da sämtliche Aufwendungen für die Infrastruktur über eine monatliche Pauschale – aufgeteilt über die Vertragsdauer – abgerechnet werden. Heuer werden insgesamt 30 Ladesäulen an sieben Standorten im oberen Rheintal und im Bregenzerwald errichtet. Die Detailplanungen dazu starteten im Sommer, die ersten Ladesäulen wurden bereits fertiggestellt. In der Rahmenvereinbarung ist die Errichtung von 137 Ladepunkten landesweit vorgesehen, mit der Möglichkeit zur Erweiterung auf bis zu über 300 Ladesäulen.
Abgestimmtes und intelligentes Laden der E-Busse
Die Ladevorgänge der E-Busse erfolgen automatisiert und aufeinander abgestimmt. Das intelligente Lastmanagementsystem sorgt damit für eine optimale Verteilung der Ladeleistung. Der Ladeplan basiert auf dem Fahrplan und den Einsatzzeiten der Busse und wird neu berechnet, wenn es etwa zu einer unplanmäßigen Verkehrsverzögerung kommt.
130 E-Busse leisten Klimaschutz wie ein Buchenwald mit 2.900 Bäumen
Der öffentliche Verkehr zählt zu den klimaschonendsten Mobilitätsformen. Mit der Weiterentwicklung auf E-Mobilität wird die Umweltleistung der Öffis weiter erhöht. Allein in den ersten fünf Betriebsjahren würden die 130 E-Busse rund 41,6 Millionen Kilometer zurücklegen und dabei rund 16,2 Millionen Liter Diesel und 36.600 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht einem Wald von der Größe der Gemeinde Rankweil mit mehr als 2.900 ausgewachsenen Buchen, die notwendig wären, um diese große Menge an CO2 zu binden.