Neue Zugverbindungen zwischen Feldkirch und Buchs: Schon ab Montag, 5. September
15.000 Vorarlberger:innen überqueren tagtäglich die Staatsgrenze, um in Liechtenstein oder in der Schweiz zu arbeiten. Dazu kommen über 10.000 Schweizer Bürger:innen, die täglich nach Liechtenstein pendeln, und knapp 1.500 Liechtensteiner:innen, die den umgekehrten Weg gehen. „Je mehr von diesen über 25.000 Berufspendlerinnen und -pendlern wir vom Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel überzeugen können, desto besser“, betont Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. „Doch dafür brauchen wir das richtige Angebot. Da ist uns in den letzten Wochen ein großer Wurf gelungen. Der grenzüberschreitende Bahnverkehr zwischen Feldkirch und Buchs wird verstärkt.“
Schon ab Montag, 5. September, werden auf dieser Strecke werktags drei zusätzliche Zugverbindungen angeboten, und zwar um 15:20 und 18:45 ab Feldkirch und um 19:19 ab Buchs. Diese Züge verdichten den Takt, der zurzeit aus neun Nahverkehrs- und neun Fernverkehrsverbindungen (Railjet) besteht. Zum Fahrplanwechsel, d.h. erstmals am Montag, 12. Dezember, kommt eine vierte neue Zugverbindung hinzu (9:19 ab Buchs).
„Damit nutzen wir die Möglichkeiten, die uns infrastrukturell zur Verfügung stehen, und schaffen ein verlässliches, attraktives Angebot für die vielen Berufspendlerinnen und -pendler in den drei Ländern“, zeigt sich Landesrat Zadra überzeugt. „Diese Tagesrandverbindungen sind gerade all jenen nützlich, die zusätzlich zu den Busverbindungen von LIEmobil Alternativen brauchen, um rasch von Liechtenstein nach Vorarlberg oder in die Schweiz zu kommen“, ergänzen Liechtensteins Infrastruktur-Regierungsrätin Graziella Marok-Wachter und Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements im Kanton St. Gallen in einem schriftlichen Statement.
Mehr Züge, und das gleich
„Es ist ganz und gar nicht selbstverständlich, dass internationale Fahrplanerweiterungen so rasch und reibungslos über die Bühne gehen wie in diesem Fall. Dafür möchte ich meiner Regierungskollegin in Vaduz und meinem Regierungskollegen in St. Gallen ganz ausdrücklich danken“, freut sich Landesrat Zadra. Die Finanzierung der neuen Verbindungen erfolgt zwischen den drei Partnern nach dem Territorialprinzip, also gemäß dem Anteil an Streckenkilometern. „Nicht zuletzt diese Bereitschaft zeigt eindrücklich, wie wichtig uns die rasche Verdichtung dieser internationalen Bahnverbindung ist“, erklären Tinner und Zadra.
„Obwohl wir uns auf der Verbindung Feldkirch–Buchs an den Rahmenbedingungen einer eingleisigen Strecke orientieren müssen, ist es uns in unvergleichlich kurzer Zeit gelungen, drei zusätzliche Züge auf dieser Linie anzubieten“, betont auch Marcus Ender, der Leiter des ÖBB-Personalverkehrs in Vorarlberg. „Auf diese Geschwindigkeit können wir alle ein bisschen stolz sein.“
Tageskarte „Grenzenlos“
Im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche 2022 bieten die Verkehrsverbünde VVV, LIEmobil und Ostwind am Samstag, 17. September 2022, eine gemeinsame Tageskarte an, mit der interessierte Bus- und Bahnkund:innen die Region um den Bodensee und darüber hinaus erforschen können. „Dieses Ticket gilt im Nordwesten bis Schaffhausen, im Nordosten bis Lindau oder Hittisau, im Südosten bis St. Anton am Arlberg oder bis zur Bielerhöhe und im Südwesten nach Glarus oder Rapperswil. Und es ist unschlagbar billig“, erläutert VVV-Geschäftsführer Christian Hillbrand. Der Vollpreis beträgt 20 Euro, der Sparpreis (auch für JahreskartenbesitzerInnen) sogar nur 10 Euro.
Die Zukunft der Klimapolitik
„Wir hoffen, mit diesen neuen Verbindungen viele Menschen zum Umstieg vom Pkw auf den öffentlichen Verkehr zu bewegen. Jedes Auto, das in der Früh nicht das Nadelöhr an der Feldkircher Bärenkreuzung passieren muss, verringert die Schadstoffbelastung für die Umwelt. Jeder Gast im Zug leistet einen kleinen, aber wirkungsvollen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt Landesrat Zadra.
Die Zeit nationaler Alleingänge ist unwiderruflich vorbei, das betont auch Regierungsrat Tinner: „Das Rheintal und der Bodenseeraum zählen zu den stärksten Ballungsräumen in Europa. Die familiären, wirtschaftlichen und touristischen Verflechtungen zwischen unseren Ländern verpflichten uns dazu, die öffentliche Mobilität über die Grenzen hinweg auszubauen.“ Regierungsrätin Marok-Wachter hebt die enge Verflechtung von Umwelt- und Wirtschaftspolitik hervor: „Die liechtensteinische Wirtschaft benötigt gut ausgebildete Fachkräfte. Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnangebot bringt die Wohn- und Arbeitsorte der rund 20.000 Menschen, die täglich aus Vorarlberg und St. Gallen nach Liechtenstein pendeln, näher zusammen.“