„Das Jahr 2020 war für viele Familien ein herausforderndes Jahr: Noch mehr Menschen als sonst waren von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen oder wussten nicht, wie sie die Miete oder Stromkosten begleichen sollten“, berichtet Caritas Vorarlberg Mitarbeiterin Heidi Dolensky. Um einigen Familien in Not wenigstens das Grundbedürfnis Mobilität zu ermöglichen, spendet der Verkehrsverbund Vorarlberg heuer zum zweiten Mal drei mal drei übertragbare Maximo-Jahreskarten an das Haus Mutter und Kind, an die Familienhilfe und die Beratungsstelle Existenz&Wohnen der Caritas in Feldkirch.
„Wir sparen heuer an aufwendigen Weihnachtskarten für unsere Partner und unterstützen Familien in einer schwierigen Lebenssituation“, erklärt Stefan Weber vom Mobilpunkt Vorarlberg stellvertretend bei der Übergabe der Jahreskarten im Wert von rund 5.000 Euro im Haus Mutter und Kind in Feldkirch.
Die drei Institutionen Haus Mutter und Kind, Familienhilfe und die Beratungsstelle Existenz&Wohnen der Caritas können entscheiden, wem oder welcher Familie sie die übertragbaren Jahreskarten für eine gewisse Zeit zur Verfügung stellen. So hat die Familienhilfe bereits drei Familien ausgewählt, die sich derzeit in einer prekären Situation befinden und die Hilfe sehr gut gebrauchen können. Die Jahreskarten werden auch für KlientInnen verwendet, die gerade auf Wohnungssuche sind oder noch auf ihre Jahreskarten warten. Gerade der Verkehrsverbund habe eine hohe soziale Verantwortung, betont Geschäftsführer Christian Hillbrand: „Wir sind stolz darauf, dass wir ein Angebot an alle sozialen Schichten bieten können. Nur wer mobil sein kann, ist auch in der Lage, sein Leben eigenständig zu organisieren“. Mit Bus und Bahn können alltägliche Besorgungen getätigt werden, Familientermine koordiniert, Arbeitsplätze angefahren und soziale Kontakte gepflegt werden: Grundbedürfnisse, zu denen alle Zugang haben sollten.
Wir befürchten, dass 2021 noch viel mehr Menschen zu uns kommen und eine Überbrückungshilfe brauchen werden.Heidi Dolensky, Caritas Vorarlberg Mitarbeiterin Heidi Dolensky
„Anzahl der Anfragen hat sich verdoppelt“
Während der heurigen Lockdowns blieben die Beratungsstellen, die Familienhilfe und die Notschlafstelle die ganze Zeit über geöffnet. „Wir haben auch bemerkt, dass die Anzahl der anonymen Anfragen sich verdoppelt hat und Menschen zu uns kamen, die noch nie um Unterstützung angefragt haben. Wir hoffen sehr, dass es im kommenden Jahr wieder besser wird. Viele Menschen haben um Stundungen ihres Kredits oder ihrer Mieten gebeten. Wenn diese dann Anfang des Jahres 2021 fällig werden, befürchten wir, dass noch viel mehr Menschen zu uns kommen und eine Überbrückungshilfe brauchen werden“, erzählt Heidi Dolensky.
Wir haben noch Plätze frei.Doris Müller, Stellenleiterin des Hauses Mutter und Kind.
Kreative Lösungen gefragt
Mit mehr Klientinnen im neuen Jahr rechnet auch die Stellenleiterin des Hauses Mutter und Kind Doris Müller. „Wir haben noch Plätze frei“. Sie erzählte von den herausfordernden vergangenen Monaten, die kreative Lösungen verlangten. Beim ersten Lockdown hätten sie sich zunächst einen Überblick verschaffen und viel organisieren müssen, um auszuschließen, dass weder MitarbeiterInnen noch die Bewohnerinnen und ihre Kinder gefährdet würden. „Im zweiten Lockdown mussten wir hauptsächlich Bildungsarbeit betreiben“. Trotz Corona konnten im Mutter Kind Haus die geplanten vier neuen Wohneinrichtungen fertiggestellt werden. Dort können bald Mütter mit ihren Kindern einziehen.
MitarbeiterInnen des Verkehrsverbund Vorarlberg konnten sich bei ihrem Besuch im Haus Mutter und Kind ein Bild davonmachen, wie sich das engagierte Team dort mit viel Herzblut um die Bewohnerinnen und ihre Kinder kümmert. Frauen in unterschiedlichsten problematischen sozialen Situationen, die in Trennung leben, sich überfordert fühlen oder delogiert wurden, werden dabei unterstützt, die Anforderungen des Alltags wieder selbstständig zu meistern. Dabei steht das Ziel im Fokus, dass die Frauen mit ihrem Kind oder ihren Kindern bald in einer eigenen Wohnung leben zu können. „Die herzliche und warme Atmosphäre im Haus Mutter und Kind hat uns sehr berührt. Wir freuen uns, Familien mit den Jahreskarten für Bus und Bahn ein wenig unter die Arme greifen zu können“, verweist Stefan Weber auf die Spende des Verkehrsverbundes Vorarlberg.
Wenn Sie auch gerne an das Haus Mutter und Kind, Familienhilfe oder die Beratungsstelle Existenz&Wohnen der Caritas in Feldkirch spenden möchten:
Spendenkonto, Raiffeisenbank Feldkirch, IBAN: AT32 3742 2000 0004 0006, BIC: RVVGAT2B422