Bregenz, Hard, Lauterach, Lustenau und Wolfurt als erste "Radfreundliche Gemeinden" Vorarlbergs zertifiziert

Jetzt sind die plan b-Gemeinden Bregenz, Hard, Lauterach, Lustenau und Wolfurt auch ganz offiziell „Radfreundliche Gemeinden“: Am 5. Dezember 2022 haben sie vom Land Vorarlberg das entsprechende Zertifikat erhalten – als erste Gemeinden vorarlbergweit. Auch Schwarzach und Kennelbach sind auf gutem Weg zur Zertifizierung.

„Durch die neue Zertifizierung erhalten Gemeinden eine Experteneinschätzung, in welchen Bereichen sie bereits ein hohes Niveau erreicht haben. Sie sehen aber auch, wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, wenn es um den weiteren Ausbau des Radverkehrs geht“, erklärte Landesrat Daniel Zadra bei der offiziellen Übergabe in Lauterach. Überzeugt haben in der Region sowohl einzelne Elemente wie auch die Summe der Bemühungen. Der kontinuierliche Ausbau von Radrouten und Infrastruktur, Radförderungen oder Aktionen wie „Sicher unterwegs mit dem Kiki“, „Abstand macht sicher“ oder „Radkilometer wachsen lassen“ sind Beispiele dafür. Auch wenn naturgemäß noch nicht alles perfekt ist: In unseren Gemeinden gibt es schon jetzt sehr gute Möglichkeiten für nachhaltige Mobilität.

Region an der österreichischen Fahrradspitze

Wie wichtig das Fahrrad in unserer Region geworden ist, zeigen einige Zahlen:

  • Laut der letzten bundesweiten Mobilitätserhebung Kontiv im Jahr 2018 legten die Menschen in der plan b-Region 21 % ihrer Wege per Fahrrad zurück. Der Vorarlberg-Schnitt liegt bei 16 %.
  • Die sieben plan b-Gemeinden weisen rund 1 % der österreichischen Bevölkerung auf, aber 6,4 % der Gesamtteilnehmer:innen beim österreichweiten RADIUS-Fahrrad-Wettbewerb 2022. 
  • Bis Oktober haben heuer die Radzählstellen des Landes in der plan b-Region 2,6 Millionen Radfahrer:innen erfasst – ohne die Zählstelle Radweg Hard, die wegen des Neubaus der Rheinbrücke heuer nicht in Betrieb ist. 2017 waren es im ganzen Jahr 2 Mio. Radfahrer:innen.

Eine wertvolle Bestätigung und ein Wegweiser

„Das Zertifikat „Radfreundliche Gemeinde“ ist eine wertvolle Bestätigung für das gemeinsame Tun“, so plan b-Sprecher Bürgermeister Christian Natter. „Zudem ist es ein wichtiger Wegweiser für weitere Schritte in Richtung nachhaltige Mobilität.“ Aufbauend auf der gemeinsamen Arbeit der vergangenen Jahre wollen die plan b-Gemeinden noch fahrradfreundlicher werden: Ziel ist es, dass die Menschen 2030 in der Region 30 Prozent ihrer Wege per Fahrrad zurücklegen. 

 

Bewertungskriterien "Radfreundliche Gemeinden"

Die Zertifizierung der Gemeinden erfolgt in vier Kategorien. Einige beispielhafte Bewertungskriterien:

  1. Qualität der Ergebnisse (Kennzahlen)
    z. B. Verkehrssicherheit, Anteil der Radfahrer:innen am gesamten Verkehrsaufkkommen, subjektive Zufriedenheit der Radfahrer:innen, Ergebnisse Radzählstellen
  2. Organisatorische Rahmenbedingungen
    z. B. Ausgaben für Radinfrastruktur, Verankerung in der Verwaltung, klare politische Zuständigkeiten, Qualität der Leitbilder, Konzepte und Planungen, Mobilitätsmanagement im eigenen Wirkungsbereich, Mobilitätsförderungen
  3. Prozesse und Abläufe
    z. B. Qualität und Umfang der Kommunikations- und Informationsmaßnahmen für Bürger:innen und Unternehmen, Einbeziehung der Radfahrer:innen, Unterhalt der Radinfrastruktur, Fahrradtrainings
  4. Qualität der Radinfrastruktur
    z. B. Anteil der Fahrradstraßen und Tempo 30-Zonen, Anbindung an die Nachbargemeinden, Feinmaschigkeit und Durchgängigkeit des Radroutennetzes, Qualität der Radabstellanlagen, Anzahl der Radservicestationen