Als in den 1860er-Jahren die Planungen für eine Bahnverbindung zwischen Vorarlberg und Tirol eingesetzt hatten, wurden auch Überlegungen angestellt, die Bahn durch das Montafon und über das Zeinisjoch ins Paznaun zu führen. Eine Reihe von Gründen, wie eine größere Streckenlänge, ein längerer Scheiteltunnel, ungünstigere klimatische Verhältnisse, höhere Lawinen- und Vermurungsgefahren sowie Probleme bei der Baustellenerschließung (schlechte und lange Anfahrtswege) im Zeinisjochgebiet führten aber schließlich zur Entscheidung, die Verbindung durch das Kloster- und Stanzertal zu bauen:
„Die militärisch-technische Kommission zur Prüfung einer von unserer Stadt [Innsbruck] aus nach Oberinnthal und Vorarlberg zu erbauenden Eisenbahn hat die Begehung dieser Strecke […] beendet, und sich mit dem vom Vorarlberger Eisenbahn-Consortium vorgelegten Plane einverstanden erklärt. Die Kommission hat sich auch durch das Montafon über das Zeiniser Joch nach Patznaun begeben, sich jedoch hiebei die Ueberzeugung verschafft, daß eine Bahnanlage nach dieser Richtung bedeutend größere Hindernisse böte, als die beantragte Linie über den Arlberg.“
Michael Kasper, Montafoner Museen